EZB hält Leitzinsen bei 2 % stabil und pausiert Lockerungszyklus angesichts stabiler Inflation und Handelsunsicherheit

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, ihre Leitzinsen unverändert zu belassen und den Hauptrefinanzierungssatz bei 2 % zu halten. Damit pausiert sie ihren geldpolitischen Lockerungszyklus. Diese Entscheidung fällt, während die Inflation im Euroraum sich stabil auf dem Zielwert der EZB von 2 % bewegt – ein Wendepunkt in den Bemühungen der Zentralbank, Preisstabilität mit den sich verändernden wirtschaftlichen Risiken in Einklang zu bringen. Die geldpolitischen Entscheidungen sind nun strikt datenabhängig; die Entscheidungsträger betonen einen Ansatz von Treffen zu Treffen, während sie die eingehenden wirtschaftlichen Indikatoren und makroökonomischen Prognosen sorgfältig prüfen.

Seit Juni 2024 hat die EZB über sieben aufeinanderfolgende Sitzungen insgesamt acht Zinssenkungen vorgenommen, um auf die nachlassenden Inflationstrends und das geringere Lohnwachstum zu reagieren. Die Finanzmärkte hatten die Zinspause im Juli weitgehend erwartet; der Euro blieb nach der Ankündigung gegenüber den wichtigsten Währungen stabil. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte, dass der binnenwirtschaftliche Preisdruck weiter nachlässt und die Inflationsphase größtenteils als beendet gilt. Sie warnte jedoch, dass das externe Umfeld außergewöhnlich unsicher bleibt – vor allem wegen zunehmender Handelskonflikte und US-Zölle auf europäische Exporte, die erhebliche Risiken für die wirtschaftlichen Aussichten darstellen.

Die EZB verzichtete darauf, eine konkrete Prognose zum Zeitpunkt oder zur Wahrscheinlichkeit weiterer Zinsschritte abzugeben, und unterstrich damit ihr Bekenntnis zu einem flexiblen und vorsichtigen Kurs. Die Markterwartungen deuten darauf hin, dass es möglicherweise noch in diesem Jahr zu einer weiteren Zinssenkung kommen könnte. Der EZB-Rat will jedoch die Wirtschaftsprognosen für September abwarten und weiterhin zentrale Indikatoren wie Inflationsziele, Arbeitsmarktdaten und die Entwicklungen im Welthandel intensiv beobachten, bevor weitere Maßnahmen folgen.

Da die Geldpolitik nun in eine abwartende Phase eintritt, konzentriert sich die EZB darauf, Stabilität zu bewahren und Unterstützung angesichts externer Schocks – wie den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und Europa sowie Marktvolatilität – zu leisten. Die weiterhin datengetriebene Strategie der Zentralbank soll es ermöglichen, bei Bedarf rasch nachzusteuern und sicherzustellen, dass die Zinspolitik sowohl mit dem Inflationsziel als auch mit dem gesamtwirtschaftlichen Umfeld im Einklang bleibt.